25 Dezember 2005

Last Christmas Paranoia - Eine kleine Satire


Es ist Samstag. Mein Radiowecker wham't mich mit "Last Christmas I ..."aus dem Land der Träume. Ich fühle mich wie Bill Murray in "Und täglich grüßt das Murmeltier", denn seit nunmehr zwei Wochen reiße ich völlig entnervt zu "Last Christmas...düdeldüdeldü" meine Augen auf, gefolgt von einem Tobsuchtsanfall und mehreren Flüchen auf Deutschland's Radiolandschaft. Es grenzt schon an ein Wunder, daß mein Wecker diese auditiven Attacken auf mein so empfindsames Gemüt stets schadlos überlebt hat. Nichts desto trotz, die morgendliche Schrecksekunde im Radio hat ihren Dienst getan: Ich bin hellwach!
Langsam verfliegt auch der kurze Anflug übler Laune und begebe mich ins Badezimmer zur Morgenkosmetik. Ich schalte zum Zähneputzen das Radio im Badezimmer ein und oh no...not again düdeldüdeldü "George Michael is mir doch wurscht mit wem Du an Christmas..." Shiiiiit Christmas...überkommt es mich plötzlich, als ich mich selbst dabei ertappe das Badezimmerradio die Toilette runterspühlen zu wollen... Die Weihnachtszeit, das Fest der Liebe, steht vor der Tür und ich habe noch keinerlei Weihnachtseinkäufe getätigt!!! Neeeeeiiiin!!... Muss ich mich jetzt mal wieder last-minute durch die Münchner Innenstadt auf der Suche nach passenden Geschenken für meine Liebsten kämpfen? Meine Augen fangen vor Nervosität in bester Didi Hamann' Manier an zu zucken, meine Nackenmuskulatur verkrampft. "Nein Maurizio, auch das kann Deiner guten Laune heute nicht schaden", meldet sich mein Unterbewusstsein zu Wort. Also gut, ein Mann ein Wort, den Plan heute mal zu chillen habe ich daher umgehendst verworfen und durch weihnachtlichen Konsumrausch substituiert. Voller Elan und Tatendrang (ich freute mich durchaus auf den obligatorischen Kinderpunsch am Christkindelmarkt) beschließe ich daher die schützenden vier Wände meines heimischen Refugiums zu verlassen. Ich laufe zur U-Bahn. Es fröstelt, was meiner noch guten Laune keinen Abbruch tut, ich pfeife ein Lied ("Such a perfect day" von Lou Reed) und beobachte dabei den durch die klirrende Kälte hervorgerufenen Atemdampf vor meinem Gesicht. Nach 10 min Kälteschock erreiche ich endlich die rettende U-Bahn Station Thalkirchen und eile die wenigen Stufen hinab (keuch). Im Untergrund angekommen und auf die U3 wartend schlage ich mir auf die Stirn. Shit! Habe ich doch in der Eile und Euphorie meinen iPod vergessen! Na was solls...schon spüre ich den Wind des heranrauschenden Zuges. Ich steige ein und suche mir einen freien Fensterplatz (weniger um die schöne Aussicht zu genießen, sondern da es der einzige Ort ist, an dem man durch einen kleinen Fensterspalt die gute Tunnelluft atmen kann), schlüpfe daher an ein paar älteren Damen vorbei und setze mich. ...Fahrstuhlatmosphäre... Niemand wagt es zu reden. Trübe Gesichter mit störrischem, fast schon grantigem Gesichtsausdruck. Alle starren beschämt an die Decke oder aus dem Fenster (ein weiterer Grund für meine Platzwahl). Jetzt bloß niemanden anschauen...oder anquatschen... . Manch einer war da weniger vergesslich und beschallt seine Ohren (manch anderer auch das ganze Abteil) mit Musik. Andere wiederum haben sich zuvor in weiser Voraussicht am Kiosk eine Zeitung gekauft, diese nun großflächig aufgeschlagen, weil man sich dahinter so großartig verstecken kann. So auch meine zwei Gegenüber, mit Bild und tz in meiner Augenhöhe bewaffnet, was mir aber ganz gelegen kommt. Ich versuche etwas Information zu erhaschen, was aber kläglich scheitert, weil keine Brille auf (ich bin kurzsichtig). Shit! Ich ergötze mich wenigstens kurz an Lola, dem leicht bekleideten Bild-Seite 1 Girl, welche sich, so steht es geschrieben, ein Christkind von Robbie Williams wünscht.
Poccistraße, die U-Bahn füllt sich mich noch mehr gestressten Menschen. "Zurückbleiben bitte" schallt es aus dem Lautsprecher. Den bis dato noch freien Platz neben mir nimmt ein junges Mädchen ein. Alle Schlagzeilen zur Kenntnis genommen starre ich wieder aus dem Fenster und versinke in Gedanken.
Unsanft werde ich meiner Gedankenwelt entrissen...Bitte nicht...das darf doch nicht wahr sein! Das Mädel neben mir summt ein Lied. Ratet mal welches?!
Es läuft mir eiskalt den Rücken runter. In meinem Kopf leuten die Alarmglocken. Ich muss hier schleunigst raus, bevor mir noch die Luft wegbleibt.
Endlich die rettende Durchsage "Nächster Halt, Marienplatz". Ich kämpfe mich aus der U-Bahn ans Tageslicht. Jeglicher guter Vorsatz hat sich mittlerweile verabschiedet. Wie meine Umwelt, so bin auch ich mittlerweile vollkommen entnervt und das obwohl ich noch nicht ein passendes Geschenk gefunden habe.
"Heute scheint einfach nicht Dein Tag zu sein Maurizio" meldet sich mahnend mein Verstand zu Wort. Orientierungs- und Ziellos schwimme ich in der grauen Suppe all jener verzweifelten Last-Minute Shopper umher. Um diesem Strom an gefrusteten Menschen zu entkommen und um wieder klare Gedanken fassen zu können rette ich mich in eine kleine, weniger frequentierte Seitenstrasse.
Ich stolpere am Schaufenster eines kleinen Buchladens vorbei und bleibe vor der verstaubten und vereisten Scheibe stehen. Meine Augen fixieren unmittelbar eine dort ausgestellte Ausgabe des Satireblattes "Simplicissimus". Erinnerungen an meine Schulzeit werden wach. Ich muss spontan an meine Deutschlehrerin denken, vor Allem daran wie Sie immer die Hände über dem Kopf zusammenschlug wenn ich einen kläglichen Versuch unternahm Gedichte zu analysieren, aber auch an das Glitzern in Ihren Augen als ich den entsetzten Eltern auf einem der schulischen Theaterabende, ohne Vorankündigung, spontan folgendes Gedicht von Kurt Tucholsky (a.k.a Kaspar Hauser, Peter Panter, Theobald Tiger und Ignaz Wrobel) vortrug:

"O hochverehrtes Publikum,
sag mal: bist du wirklich so dumm,
wie uns das an allen Tagen
alle Unternehmer sagen?
Jeder Direktor mit dickem Popo
spricht: "Das Publikum will es so!"
Jeder Filmfritze sagt: "Was soll ich machen?
Das Publikum wünscht diese zuckrigen Sachen!"
Jeder Verleger zuckt die Achseln und spricht:
"Gute Bücher gehen eben nicht!"

Sag mal, verehrtes Publikum:
bist du wirklich so dumm?

So dumm, daß in Zeitungen, früh oder spät, immer weniger zu lesen steht?
Aus lauter Furcht, du könntest verletzt sein;
aus lauter Angst, es soll niemand verhetzt sein;
aus lauter Besorgnis, Müller und Cohn
könnten mit Abbestellung drohn?
Aus Bangigkeit, es käme am Ende
einer der zahlreichen Reichsverbände
und protestierte und denunzierte
und demonstrierte und prozessierte ...

Sag mal, verehrtes Publikum:
bist du wirklich so dumm?

Ja, dann ...
Es lastet auf dieser Zeit
der Fluch der Mittelmäßigkeit.
Hast du so einen schwachen Magen?
Kannst du keine Wahrheit vertragen?
Bist du also nur ein Griessbrei-Fresser?
Ja, dann ...
Ja, dann verdienst du’s nicht besser."

(Kurt Tucholsky 1931)

Eben dieser Kurt Tucholsky schrieb einst:
"Der Satiriker ist ein gekränkter Idealist:
Er will die Welt gut haben, sie ist schlecht,
und nun rennt er gegen das Schlechte an."
Ich stehe jedenfalls immer noch vor dem Buchladen in der klirrenden Kälte und denke: „Was machst Du hier eigentlich?“
"Die wahren Werte des Festes der Liebe sind verloren gegangen. Gut erkannt. Aber dagegen anzurennen? Neeee, nicht mit mir!
Ich beschließe mich dieses Jahr dem gezwungenen Konsumrausch zu entziehen.
Flucht, Rückzug? Ja, und wie! Aber mit wehenden Fahnen...
Ich schreie auf „Dieses Jahr gibt es nur Liebe – All you need is love!“ Verstörte Menschen drehen sich nach mir um und schütteln den Kopf. Mich kümmert es nicht, denn:
Was darf die Satire?
Alles!
Sorry George Michael. Danke Kurt.
Ich springe in ein Taxi und lasse mich zurück in meine beschützenden vier Wände chauffieren, öffne eine Flasche Brunello di Montalcino und erhole mich im Sinne des 'gekränkten Idealisten' von meiner Flucht.

17 Dezember 2005

True Leaders should try this: Motivate people to make your environment a better place


"Wenn wir die Menschen nur so nehmen wie sie sind,
so machen wir sie schlechter;
wenn wir sie aber so behandeln,
als wären sie, was sie sein sollten,
so bringen wir sie dahin,
wohin sie zu bringen sind."
Johann Wolfgang Goethe

06 Dezember 2005

Verdamp lang her, verdamp lang, verdamp lang her!


Zunächst gilt mein Dank Wolfgang Niedecken und BAP für die ungewollte, gar zufällige Inspiration.
Nein, keine Angst ich schreibe jetzt nichts zum Thema "Songtexte, die die Welt nicht braucht", "Achtung, die Hessen, oops (Sorry Nilz) ich meinte wohl 'kölsche Jungs' komme", oder mit der Intention die so schauderhaften 80er Jahre zu glorifizieren, sondern vielmehr, um mal überhaupt wieder etwas zu schreiben.

Ein Weblog verpflichtet! Es ist eine Bürde, die man sich auferlegt hat, denn die Zeit (Dali hat das schön illustriert) fließt und wartet nicht.
Die Zeit ein knappes Gut, vor Allem, wenn man wie ich, gerade im Prüfungsstress steckt. Zeit lässt sich aber nunmal nicht bestechen oder gar kaufen. Die Uhr tickt gnadenlos weiter, Sekunde um Sekunde. Daher träume ich, der unpünktlichste Mensch auf Gottes Erde, allzu gerne davon mit einer Zeitmaschine à la Jules Verne mein 'Time-management' endlich in den Griff zu bekommen. Hier halte ich ein, denn meine wirren Gedanken neigen schon wieder dazu abzuschweifen, daher zurück zum Thema: "Das rätselhafte Vakuum auf Maurizio's Blog!?"
Ich beschloss, daß ich so nicht weitermachen konnte! Wie frustrierend musste, für meine wachsenden Fanschar, wohl der Besuch auf meinem Blog noch werden? Weit und breit keine Beats... Viele dachten sich wahrscheinlich schon: "Hat dieser langweilige Typ nichts zu schreiben, oder was?" Am Freitag musste ich zudem eine durchaus harte Rüge meiner Blogger-Pionier-Freunde hinnehmen. "Wenn Du nicht weisst, was Du schreiben sollst, dann schreibe halt einfach darüber nicht zu wissen was Du schreiben könntest!", haderte der Eine. Der Andere erklärte mir, mich 'never ever' zu verlinken, wenn sich an der Schreibarmutsfront nicht schleunigst was ändere. Diese forsche Kritik hat wehgetan! Zwar trafen die 2 Gauner dabei auf fruchtbaren Boden, denn siehe da ich schreibe wieder, aber dafür haben sich die zwei Übeltäter bei einer Verschlechterung meiner Diplomnote mit einer Flasche 'Grauen Gans' an einem wundervoll grünem Ort bei mir zu verantworten, insofern Sie einen Funken Anstand besitzen.
Ja klar, Maurizio fasse Dir doch an die eigene Nase, aber hey es macht einfach unendlich viel Spass die Verantwortung des Scheiterns auf Andere abzuwälzen. Das befreit förmlich! Kein Wunder also, dass in dieser Disziplin unsere Deutschen Politker wohl Weltmeister sind. (Uff, jetzt habe ich es schon wieder geschafft abzuschweifen!)
Daher möchte ich abschließend (Ach wie schnell doch die Zeit vergeht), um dem bisherigen Buchstabensalat noch etwas Lebensberechtigung zu geben, nochmals zurück zum Anfang (Ihr erinnert Euch, es ging um eine Band aus der Steinzeit, Deutsches Urgestein sozusagen), denn ohne Anfang kein Ende und ohne einen tieferen Sinn kann ich nunmal nicht schreiben.
Ich möchte es ja eigentlich Keinem erzählen, aber mein Blog verpflichtet mich nunmal dazu, über Dinge mit Tiefgang zu schreiben. So sind nunmal die Regeln des Spiels. Aber mal ganz ehrlich, gibt es was spannenderes als 'meine' Gefühlswelt? Mir fiele da übrigens schon so einiges ein, des is aber erstens a wurscht und zweitens zruck zum Thema.
Ich hörte also besagten Song im Radio und erstarrte zu einer Eissäule. Erschreckend, wie passend, ein aus hessischer, ähhh sorry kölscher Feder entsprungener Songtext, zu meiner aktuellen Lebenssituation sein kann, grummelte es aus meinem Kopf. Überzeugt Euch selbst:
Hier der in den Blog gemeiselte Beweis, der Euch außerdem ausreichend Interpretationsspielraum über Maurizio's (ja des bin ja i) Innenleben liefert:
"Verdammt lang her, dass ich fast alles ernst nahm. Verdammt lang her, daß ich an was geglaubt. Und dann der Schock, wie's anders auf mich zukam. Merkwürdig, wie der Hase manchmal läuft."
I frohlock auf "Cloud Nr.9", mehr sog i no ned!!
Es gibt da schon jemanden, der mich hoffentlich verstanden hat
(insofern Sie diesen Blog überhaupt zur Kenntnis genommen hat),
in diesem Sinne "Luja.....sog I!"
Aus is

24 November 2005

Ode to be Wilde


Mir war wohl kurz schwarz vor den Augen. Was war passiert? Mensch wach auf Junge! Langsam komme ich zu mir, Gott seis gedankt. Ich höre noch im Unterbewußtsein ein prägnantes "Medammes et Messieurs, rien ne va plus" und die kleine weiße Kugel, wie Sie klick klack auf der Drehscheibe tänzelt, um sich dann langsam und für nur einen kurzen Augenblick auf einem Zahlenparkplatz niederzulassen. Der Nebel vor meinen Augen klart auf und ich finde zu gewohnter Sehschärfe. "Dix-Neuf" schreit Pierre, der Groupier (ich scheine Ihn zu kennen, denn er schaut ganz wehmütig zu mir auf, als er meinen Chip vom Tisch schiebt). Neunzehn, nein Danke, ohnehin viel zu jung denke ich mir. Da bleibe ich doch lieber meinem ausgeklügeltem Roulette-Zahlen-System treu, als daß ich vogelwild auf Zahlen setze, welche mich an Damen zu jungen Alters erinnern. Pierre setzt die Scheibe wieder in Bewegung und verkneift sich ein Schmunzeln, ich habe wohl eben etwas zu laut gedacht. Ich mache meinen Einsatz und blicke an mir herunter. Da war doch was? Ahh ja, da ruht sich doch seit geraumer Zeit Dina, eine sibirische Schneekatze wie ich Sie zu nennen pflege (eigentlich ist Sie Moskovitin), an meiner Brust aus. "Noch ein Drink Babuschkalein?" Sie schnurrt bejahend. Ich winke Giorgio meinen Lieblingskellner herbei, der prompt antrabt. Auf seine Frage "Das Übliche Mr. Wilde?" entgegne ich Ihm kurz und knapp "Ma certo". Das Übliche ist übrigens ein klassischer Martini Cocktail. Ich bestehe aber immer auf zwei Oliven, denn ich liebe es wenn diese beim trinken so nett aneinanderplautzen.
Wie dem auch sei, in mir steigt irgendwie ein Gefühl der Langeweile auf. Ihr denkt Euch jetzt bestimmt "Was jammert dieser vom Leben verwöhnte Mensch überhaupt?" Und Ihr habt vollkommen Recht, denn warum sollte ich, dessen Lebensstil einem Kurt Molzer als Vorbild später dienen sollte, auch frustriert sein? Ich befinde mich spielerisch gerade aber auch nicht auf der Gewinnerstraße, was meiner schlechten Laune nicht gerade förderlich zu sein scheint, mich aber weniger beschäftigt als die Verspätung seiner Lordschaft, Lord Brett Sinclair, meinem blaublütigen und langjährigen Jet-Set-Freund von der Insel. Ein wahrer Freund, zische ich, lässt mich hier auf diesem Geldfriedhof zwischen Chanel-Mumien und ihren steiffen Zombies fast verrotten. Ich denke schon wieder laut "Wo steckt dieser Strolch", da unterbricht mich Giorgio höflich und reicht Dina und mir unsere Drinks. "Das ist ohnehin nur ein durchlaufender Posten Giorgio, bring uns doch gleich noch zwei mein Lieber" witzel ich ihm zu. Ich stoße noch kurz mit Dina an, lasse noch eine meiner Standard-Phrasen wie "Auf den Weltfrieden" los und schon rinnt das kühle Nass meine Kehle hinab. Ich stelle das Glas ab und bin gerade versucht zu sagen "Was für ein müder Haufen", da erspähen meine Adleraugen am anderen Ende des pompösen Saals das ersehnte Lordchen, mit seiner neuesten Errungenschaft aus Schweden.... Die blonde Gazelle mit den langen und nicht zu verachtenden Greten ist übrigens Stellerin in der Schwedischen Volleyball-Nationalmannschaft...sportlich, sportlich Lordchen, denke ich mir, während ich meinen Drink abstelle, das sibirische Kätzchen an den Spieltisch setze. Ich empfehle mich kurz bei Ihr um seine Lordschaft zu uns an den Tisch zu holen. Der Abend scheint gerettet...
Giorgio befreit auf meinen Wink bereits in gewohnter Manier den perlenden Dom Perignon aus seinem Behältnis. Jetzt hauchen wir dem monegassischem Geldfriedhof mal etwas Leben ein...Zeit wird's.

Lesen Sie nächste Woche mehr zu folgendem Thema:
Danny Wilde, der Mann 'der auf alle Parties eilt', mischt das Filmfestival auf und stellt sich die herausfordernde Frage "Kann es in Cannes?".

22 November 2005

Humor von der Insel

Muppets mal cool & böse?
Kein Problem.
Nein ich nehme keine Drogen (ehrlich), aber stürmt die Videotheken, denn es lohnt sich!

Diese 30 min DVD ist mit Abstand der komischste und bescheuertste Schwachsinn, der mir seit langem untergekommen ist. Ich habe mich in meinem Wohnzimmer vor lachen gekrümmt und gekugelt! Für alle Muppetfans und Liebhaber des Schwarzen Humors wirklich ein absolutes Muss! Nach Fawlty Towers (80er Tv-Kultserie von John Cleese) eine weitere herrausragende BBC Produktion. Nur schade, dass es noch keine Fortsetzung dieser lässigen Fellpuppen gibt. Höchstwahrscheinlich haben die Produzenten den Dealer gewechselt, oder sind mit den weiblichen Komparsinnen durchgebrannt. Nichts desto trotz: Humor haben Sie ja die Briten.
Unter folgenden Links bekommt Ihr einen kleinen filmischen Vorgeschmack und mehr Infos zu Marvin, Big Ed & Latin Lover:
Link 1
Link 2
Story

21 November 2005

What's going on Signor Rossi

"Gestatten, Rossi!"

Er (Guess what: Unser Held ist wieder da) erkannte letztens beim entspannten Musikhören eine Parallele zwischen ihm und Signor Rossi, denn Beide sind sie auf der Suche nach dem Glück!
Dabei ist er sich, im Gegensatz zu unserer roten Comic-Figur, dessen bewusst 'nichts zu wissen' (Sokrates), nicht makellos oder frei von Fehlern zu sein. Er lebt voll und ganz im 'Jetzt' (Anm.: Sich auf jeden Augenblick zu konzentrieren und alle gleich zu würdigen scheint oft schwieriger als der Vorsatz), zählt sich zu den Genußmenschen und liebt die Bescheidenheit (eine dieser selten gewordenen Eigenschaften, welche manche sowieso nie erlernt haben).
Bekanntlich, wo Vorteile ihr Dasein fristen, da sind auch meist Nachteile nicht weit: Seine ethisch wohl vorbildlichen Charaktereigenschaften machen Ihn angreifbar und verletzlich. Allzu oft gerät er in die Schußlinie von Menschen mit Minderwertigkeitskomplexen, Menschen ohne Rückgrad, welche unentwegt versuchen, Ihn von seinem "way of the peaceful warrior" (Anm.: Die Anleitung dazu liefert das Buch von Dan Millman) abzubringen und/oder einfach nur versuchen den Krieger zu verletzen, zu schwächen, regelrecht zu zermürben. Er avanziert regelrecht zu einer menschlichen Zielscheibe, denn traurig aber wahr: Mancher höchste Genugtuung ist der Fall anderer. Ein im übrigen durch Neid ausgelöstes Phänomen.
Zurück zu unserem Hauptakteur und seinem wohl größten Problem: Er selbst zählt sich nicht zu den selbstsichersten Vertretern seiner Gattung - er bewundert aber aufrichtig jene Artgenossen, die ein überdimensioniertes Ego zu haben scheinen und dieses auch öffentlich zur Schau stellen. Sich selbst ganz 'okay' finden ist ja in Ordnung, aber sich selbst gleich zu lieben? Dazu ist unser Held irgendwie zu launisch, bescheiden, aber auch zu unsicher - es könnte allerdings auch bedeuten, dass er selbst, sein größter Kritiker, mit sich zu hart ins Gericht geht. Im Übrigen wird die Liebe zu sich selbst (Selbstliebe) von vielen großen Denkern (Literaten und Psychologen) als die 'Grundlage zur Liebe anderer' gesehen.
Ja wie? Das bedeutet jetzt also, daß er mangels Selbstliebe nicht in der Lage sei jemandem seine Liebe zu schenken, oder was!?
Ich (der Autor) behaupte ja eher, dass in einer Zeit, in der ohnehin Individualismus, Freizügigkeit, Kompromisslosigkeit und Egoismus propagiert werden, bedingungslose Selbstliebe nicht das Allheilmittel sein kann, denn was kann ein vollkommen Ich-bezogener Egoist (kann nur am Rande bemerkt auch weiblich sein) seinen Mitmenschen schon geben?
Ganz sicher weder Zuneigung, noch Kompromissbereitschaft. Dazu ist man ja auch zu bequem geworden. Frau & Mann bevorzugen eine schnelle Trennung, Scheidung und eine regelrechte Hatz um das, was alle wollen, aber keinen glücklich macht - das verfluchte Geld. Mit anderen Worten Krieg, bei denen es keine Gewinner geben kann (schon gar nicht in einer Ehe mit Kindern).
Also: Was tun, bei dieser pessimistischen Ausgangslage? Lohnt es sich für Ihn also gar nicht mehr weiter zu suchen?
Er, der er doch diese kleinen Persönchen so gerne hat und sich insgeheim eine kleine Fußballmannschaft wünscht ... und er, der die Frauen liebt, denn wie könnte er ohne diese gefährlichen Raubtiere auskommen?!
Klassische Dilemma-Situation, oder nicht?

Auch der Autor hat bedauerlicherweise keine individuellen oder universellen Musterlösungen in der Schublade, doch drei kleine Songtext-Zeilen aus Marvin Gaye's 'Whats going on' geben Hoffnung:

"Only love can conquer hate
You know we've got to find a way
To bring some lovin' here today"
Thanx Marv



Foul Play: Die Nordlichter können nix


Ich kehre an einem trüben Sonntag Abend nach Hause zurück. Müde, ausgelaugt, an einem Burnout Syndrom leidend.
Ja, die letzten Tage haben ihre Spuren hinterlassen. Körper und Kopf schmerzen.
Blessuren so weit das Auge reicht!
Wir hatten gekämpft, gezaubert, unser Bestes gegeben.
Nur die grobe Gewalt der Gegner und ein Betrug (in Dortmund ergeben 6 Siege und 1 Unentschieden = 13 Punkte) konnte Ballstreichler wie uns stoppen. Die Pisa-Studie war eigentlich schon erschreckend genug? Denkste!! Die Tatsache, dass minderbemittelte Mathematik-Legasteniker an Deutschen Hochschulen studieren, ist durchaus bedauerlich und ist ein Indiz für die große Kluft im deutschen Bildungswesen (mehr sag ich dazu nicht).
Es wäre typisch deutsch gewesen einen Staatsstreich anzuzetteln und den Betrug auf Teufel komm raus richtig zu stellen. Wir beschlossen aber weniger ehrgeizig zu sein und ohne Pott die Heimreise anzutreten, denn durch unsere zwei verletzungsbedingten Ausfälle wäre der Titelgewinn ohnehin schwer geworden.
Wir, die Meister der Herzen, machten also gute Miene zum bösen Spiel. Auch ohne Pokal in den Händen waren wir den weiblichen Dortmunder Fanscharen den Beweis schuldig, dass wir Bayern Meister im Feiern sind ... q.e.d.

Von Wundern und anderen Kleinigkeiten

Kürzlich stellte er spontan einen gerade käuflich erworbenen Kasten 'Wunder' kalt, wo er doch viel lieber Wein trinkt.
Ihr werdet Euch nun logischerweise fragen:
"Was bewegte Ihn zu einer so vernunftswidrigen Handlung?"

Einerseits könnte er mittlerweile in der harten Schule des Lebens gelernt haben, dass meist sowieso alles anders kommt wie geplant (Wozu also planen?). Er könnte sich daher gedacht haben: Es lebe die Spontanität!
Andererseits könnte sich der wahre Beweggrund seines Handelns auch im Namen der so wundersamen Biermarke ergründen lassen. Der aufmerksame Leser wird eventuell schon richtig gefolgert haben: Unser Held glaubt noch an die kleinen Wunder des Lebens!

"Er" (der Held, um den es hier geht) ist übrigens ein Suchender.
Wie so viele Leidensgenossen der menschlichen Spezies, sucht auch er nach
einem tieferen Sinn in seinem Leben,
der Liebe,
dem Glück (Eines impliziert bekanntlich das Andere).

Ist er etwa ein Traumtänzer? Fernab von jeglicher emotionalen Realität?
Träumt er doch tatsächlich davon mit einer verwandten Seele einfach Alles zu teilen - sein Ich, sein Leben, sein Lachen, seine Tränen, seine Geheimnisse, sein Bett. Es gab sogar schon Momente in denen er annahm einen Schatz gefunden zu haben. Dieser Zustand des Glücks war jedoch meist nur von kurzer Dauer, denn in seiner Naivität versuchte er meist vergebens das Gefühl bis in alle Ewigkeit zu konservieren, es auszukosten, es in sich aufzusaugen.
Was ihm blieb sind ein Mix aus Erinnerungen, Erfahrungen, sein Optimismus, seine Frohnatur, seine Freunde (zumindest jene, die Ihn immer aufs Neue auffingen) und die Wände seiner Wohnung in Alt-Rosa (Danke Blue).
So hangelt sich also der geübte Lebenskünstler von Tag zu Tag ('Carpe diem'), von Woche zu Woche (denn auch die Hoffnung stirbt bekannterweise zuletzt), stehts mit weit geöffneten Augen, denn er hatte noch nicht gefunden wonach er suchte.

Doch dann, plötzlich und vollkommen unerwartet passiert es: Ein kleines Wunder!
Weiche Knie, trockener Mund, Lampenfieber wie vor einem großen Auftritt. Auf der Bühne des Lebens erscheint 'Sie' in voller Pracht.
Wahrlich eine Göttin. Ob Sie wohl auch für Bier zu begeistern ist?

to be continued...

16 November 2005

Die Grundfrage ist WARUM?


Die Grundfrage menschlichen Handelns ist: Warum?

"Ich denke, also bin ich" (cogito, ergo sum), titulierte einst Descartes als idealistischen Ausgangspunkt seiner Philosophienleere.
Doch auch mit aller Ratio lassen sich folgende Mysterien, mit denen wir heute täglich konfrontiert werden, wohl kaum erklären:
  • Warum wird einem eine Pizza schneller geliefert als ein Krankenwagen kommt?
  • Warum gibt es einen Behindertenparkplatz vor einer Schlittschuhhalle?
  • Warum ordern Menschen einen Double Cheeseburger, eine große Portion Pommes und trinken dazu eine Cola light?
  • Warum können Frauen keine Wimperntusche auftragen mit Geschlossenem Mund?
  • Warum ist das Wort "Abkürzung" so lang?
  • Warum muss man um WINDOWS zu schließen das Startprogramm benutzen?
  • Warum enthält Zitronensaft künstliche Geschmacksstoffe und warum ist das Produkt für die Spülmaschine mit echtem Zitronensaft hergestellt worden?
  • Warum gibt es kein Katzenfutter mit Mäusegeschmack?
  • Warum Hundefutter "mit verbessertem Geschmack": wer hat das getestet?
  • Warum werden Nadeln für Euthanasie (Sterbehilfe) sterilisiert?
  • Sie kennen sicher jene unverwüstlichen "black boxes" in Flugzeugen. Warum wo doch Fliegen so sicher sein soll? Und Warum heißt dann die Ankunftshalle "Terminal"?
  • Warum drückt man fester auf die Tasten der Fernbedienung, wenn die Batterien fast leer sind?
  • Warum waschen wir unsere Handtücher; wird denn nicht angenommen, dass wir sauber sind, wenn wir uns damit abtrocknen?
  • Warum tragen Kamikaze-Piloten einen Helm?
  • Warum freuen Analphabeten sich über Buchstaben in Ihrer Suppe?
  • Als der Mensch entdeckte, dass Kühe Milch geben wonach suchte er da eigentlich?
  • Wenn im Wörterbuch ein Wort falsch steht, woher weiß man das?
  • Warum hat jener Blödmann Noah die beiden Mücken nicht erschlagen?
  • Warum laufen Schafe nicht ein bei Regen?
  • Ich kaufe mir einen neuen Bumerang, wie werde ich den alten los?
  • Warum haben Einrichtungen, die 24 Stunden geöffnet haben, überhaupt Schlösser?
  • Warum bin ich aus dem Urlaub wieder gekommen?
Warum verdammt nochmal, kann ich mit logischem Denken keine geeigneten Antworten generieren? Heißt das also, daß ich nicht bin?

Warum musste mich eigentlich erst eine dieser lästigen Spass-E-Mails an unsere erbärmliche Existenz auf diesem Planeten erinnern? (Danke Tina)

Und überhaupt:
Warum konnte ich mir bei dem Blödsinn das Schmunzeln nicht verkneifen?

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